Da waren’s nur noch zwei Routiniers mit langjähriger FCE-Erfahrung. Nebst Captain Marco Emmenegger darf die erste Mannschaft auch diese Saison auf Dominik Höltschi zählen. Seit Beginn der Spielzeit 2011-2012 hält der Mittelfeldspieler dem FC Eschenbach die Treue. Mit seiner Erfahrung und den spielerischen wie kämpferischen Qualitäten ist er auch in seiner Jubiläumssaison Vorbild und Leistungsträger. Blicken wir mit dem sympathischen Sportsmann etwas auf seine fussballerischen Highlights zurück und beleuchten seine weiteren Ziele mit der jungen FCE-Truppe.
Mit seinen bald 27 Jahren befindet sich Dominik Höltschi im besten Fussballalter. Er nahm vergangenen Sommer bei den Gelbschwarzen seine zehnte Saison in Angriff und verfügt nun über einen reich gefüllten fussballerischen Rucksack. Dieser stempelt ihn zu einem wertvollen Leistungsträger, welcher spielerische Elemente in die Mannschaft bringt. Mit seinem Kämpferherz kann er auch die Ärmel hochkrempeln, Einfluss nehmen und das Team auch mal wachrütteln.
In der heutigen schnelllebigen Zeit erlangt seine Vereinstreue Seltenheitswert, zumal bei ihm oft auch Angebote anderer Vereine ins Haus flatterten. Warum erhielt Eschenbach stets den Zuschlag? Die Antwort erfolgt postwendend: «Die Mitspieler, die Fans, das Umfeld – ich fühle mich einfach wohl beim FC Eschenbach. Wenn es mir irgendwo passt, dann bleibe ich auch. Ich gewann im Laufe der Jahre zunehmend an Persönlichkeit, was mir ermöglicht, Verantwortung für das Team zu übernehmen.« Am liebsten lenkt die Nummer 20 (diese Nummer trägt er seit 2011) das Offensivspiel hinter der Spitze. Da gelingen ihm oft wichtige Tore und immer wieder vermag er seine Mitspieler mit Assists in vielversprechende Abschlusspositionen zu bringen.
Dominik Höltschi mit beherztem Einsatz gegen den FC Hergiswil - Bild: Daniel Gerber (FC ESchenbach)
Erfolgreiche Jubiläumssaison
Seine Ausdauer beim FC Eschenbach wurde mit einer ausgezeichneten Herbstrunde belohnt. Nach 11 Runden vor dem Unterbruch der Meisterschaft ziert sein Team die Tabellenspitze der zweiten Liga. Die gegenwärtige Erfolgswelle begründet er mit folgenden Worten: «Uns zeichnet ein starker Teamspirit aus. Jeder spielt, läuft und kämpft für den Andern. Diese Tugenden werden von den beiden Trainern Christoph Müller und Marco Zimmermann vorgelebt. „Sumo“ und „Zimmi“ schöpfen aus ihren Spielerkarrieren und vermitteln uns ihre Erfahrungen.« Im Weiteren erwähnt Dominik den Fleiss der Truppe: „Wir werden für die harte und zielgerichtete Trainingsarbeit belohnt. Auch spielt unser breites und ausgeglichenes Kader eine grosse Rolle. Die Einwechselspieler fügen sich nahtlos ein und geben jeweils Vollgas. Nebst einer sattelfesten Abwehr verfügen wir über einige Offensivkräfte, welche torgefährlich agieren.“
Den Sonnenplatz oder zumindest Rang zwei möchte Dominik mit seinem FC Eschenbach im Frühjahr verteidigen. Er ist sich bewusst, dass sein Team vor allem zu Beginn dem Ansturm gewachsen sein muss und demnach eine umfangreiche Vorbereitung auf dem Programm stehen wird. Es fordern der Reihe nach ein spielstarkes Cham, ein mit Power agierendes Schattdorf, ein erstarktes Littau und ein im Derby auf Revanche bedachtes Hochdorf den Leader. Happig, happig! Was soll’s – die Zweitliga ist eh ausgeglichen und jeder Gegner verlangt alles ab.
Gegen Willisau zeigt sich Dominik Höltschi sehr dynamisch - Bild: Daniel Gerber (FC ESchenbach)
FC Basel oder FC Luzern?
In Aesch mit dem älteren Bruder Tobias und der jüngeren Schwester Julia (sie spielt in der Women‘s Super League beim FC Luzern) in einer sportlichen Familie aufgewachsen, durfte er als Knirps mit dem FC Hitzkirch ins Trainingslager. Bei diesem Verein genoss er die bekannt gute Grundausbildung. Auf die Saison 07-08 schaffte er nicht nur den Sprung in die in Eschenbach beheimatete C-Seetalauswahl (Schweizermeister), sondern lenkte auch die Blicke der Talentspäher in den Partien der IFV-Auswahl auf sich. So wurde er vom FC Basel ins Trainingslager eingeladen und erinnert sich gerne an das Spiel gegen die Alterskollegen von Arsenal London. Dennoch entschied sich der Seetaler für den FC Luzern, weil er im Ausbildungscenter des SFV in Emmenbrücke Unterschlupf fand. Leider warfen ihn schwere Verletzungen, welche in einer Knieoperation gipfelten, zurück. Der Spitzenfussball rückte in die Ferne.
Zurück zu den Wurzeln! Der U-18-Spieler erinnerte sich an sein unbeschwertes Fussballleben in Eschenbach, an seine ehemaligen Teamkollegen und an seinen Auswahltrainer Mario Sager, welcher ebenfalls in der ersten Mannschaft mitspielte. So debütierte er im August 2011 unter Trainer „Udo“ Portmann in der Zweitliga Inter in Buochs, qualifizierte sich mit seinem Team in Köniz für die 1. Hauptrunde des Schweizer Cups und stand beim absoluten Clubhöhepunkt gegen den FC Basel vor fast 4'000 Zuschauern ebenfalls in der Startformation. Es reihten sich Saisons an Saisons, mit weiteren Cupspielen gegen Wohlen und Winterthur, aber auch mit Partys, wenn wie in Gunzwil 2015 oder in Hergiswil 2017 der Ligaerhalt im allerletzten Spiel gefeiert wurde.
Für jeden Spass zu haben
Beruflich arbeitet Dominik als Treuhänder bei der Firma Truvag in Sursee und ist in seiner Freizeit mit dem Fussball stark ausgelastet. Bleibt wie jetzt mehr Zeit für Hobbys, so findet er beim Fischen, Biken, Squashen und Skifahren den Ausgleich. Letzten Spätherbst machte er sich auf die Socken und gönnte sich eine lange Auszeit mit einer Reise nach Australien und in asiatische Länder. Dominik hat sich mit seiner gewinnenden, kameradschaftlichen Art beim FCE viele Sympathien erobert. Der Verein weiss um seine grossen Verdienste.
Auch seine Trainer „Sumo“ und „Zimmi“ schätzen ihn als Mensch und Spieler: »Dominik ist für uns ein Führungsspieler, Vizekapitän und ein sehr wichtiger Faktor in unserer Mannschaft. Wenn er sein ganzes Potential abrufen kann, ist er ein überragender Spieler, der ein Spiel alleine entscheiden kann. Er hat auch sehr wichtige Tore geschossen (1:0 gegen Hochdorf, 1:1 Ausgleich gegen Sempach). Leider kommt bei Ihm wieder die Verletzungshexe vorbei und wirft Ihn immer wieder aus dem Tritt. Vor allem in der 2. Hälfte der Meisterschaft war er immer wieder verletzt. Er ist ein toller Typ, hochanständig und trotzdem für jeden Spass zu haben.»
Bleibt zu hoffen, dass eine von Verletzungen verschonte Nummer 20 im Frühling wieder Impulse setzt und die bisher so erfolgreiche Jubiläumssaison ihren Fortlauf nimmt. Möge er noch weit über die Saison hinaus das Leibchen mi der legendären «20» überstreifen.