Janis Bachmann reifte beim FC Eschenbach zum Stammtorhüter und rechtfertigte das Vertrauen seiner Trainer mit konstanten Leistungen. Er strahlte im Herbst Sicherheit aus, gab seinem Team Rückhalt und trug wesentlich zur Tabellenführung des FC Eschenbach bei. Der 21-jährige hält sich im Mannschafts- und Torhütertraining fit und hofft, beim Re-Start an die erfolgreiche Vorrunde anzuknüpfen.
Der Fussball schreibt in seinen Drehbüchern oft Szenen, welch lange in Erinnerung bleiben. Für den jungen Eschenbacher Torhüter Janis Bachmann und sein Team wird es wohl die Nachspielzeit in Gunzwil sein. In dieser im vergangenen Oktober 2020 angesetzten Zweitligapartie lancierte Eschenbachs Schlussmann in der 94. Spielminute mit einem präzisen, weiten Flugball bis an die Grenze des gegnerischen Strafraums seinen Mannschaftskollegen Dustin Szymanski, welcher nachher gekonnt den Siegtreffer zum 3:4 markierte. Dieser ungewöhnliche Assist ist ein Puzzleteil der herausragenden Leistungen, welche Eschenbachs hinterster Mann in der Herbstrunde auf den Rasen brachte.
Torwarttrainer Marc Ketzler, welcher Janis beim FC Eschenbach schon als 18-jähriger Junior unter seine Fittiche nahm, äussert sich erfreut über seine Entwicklung und sieht seine Stärken wie folgt: „Janis verfügt über eine ideale Statur und hat dadurch eine grosse Reichweite. Er besitzt überdies die Gabe, Aktionen vorauszusehen und steht instinktiv oft goldrichtig. Sein Spiel mit den Füssen ist stark. Er spielt von hinten heraus genaue Bälle. Er spürt das Vertrauen der Trainer und agiert dadurch mit der nötigen Selbstsicherheit.“
Gegen den FC Ibach hielt Janis Bachmann im November 2017 seinen Kasten sauber (Bild: Daniel Gerber - FC Eschenbach)
Das Warten auf die Wettkämpfe
Mit den Silberstreifen am Horizont und dem Wunsch, die Meisterschaft Mitte April 2021 fortzusetzen, begann eine intensive Phase des Torhütertrainings mit Marc Ketzler. Janis äussert sich begeistert von den innovativen und zielstrebigen Einheiten seines Übungsleiters. Die Hoffnungen zerschlugen sich, das Warten auf die Bestätigung der im Herbst gezeigten Leistungen bleibt. Auch nach der weiteren Verzögerung findet das Goalietraining einmal wöchentlich statt. Janis und sein Kollege Remo Troxler halten sich bereit, der Dritte im Bunde – Lucien Pfrunder – weilt in der RS.
Verschiedene Stationen in seiner Ausbildung
Die ersten Gehversuche wagte Janis beim FC Perlen-Buchrain, wechselte schon bald zum FC Luzern und stand später beim Team Zugerland (U13 bis U15) zwischen den Pfosten. Dabei gab mit Hakan Yakin auch ein ehemaliger Nationalspieler als Trainer an der Seitenlinie Anweisungen. Zurück zu seinem Stammverein spielte Janis in der Saison 15/16 beim Team Rontal B. Eine Saison später trainierte der junge Torhüter auf dem Weiherhaus mit dem Eschenbacher Fanionteam und schnupperte am Aktivfussball, die Meisterschaftsspiele bestritt er mit dem Team Seetal. Auf die Spielzeit 2018/19 stand in der ersten Mannschaft Kusi Meier am Regiepult. Hinter Marco Grünig avancierte Janis zur Nummer zwei und vertrat den Stammhüter in Cup-, aber auch Meisterschaftsspielen der Zweitliga Inter. Im November 2017 agierte er beispielsweise als 18-jährigen Jungspund abgeklärt und hielt beim torlosen Remis in Ibach die Null.
Für einmal flatterte mit der RS ein anderes Aufgebot ins Haus. Um trotz fehlendem Training Spielpraxis zu erlangen, war der FC Rothenburg die richtige Adresse. Nebst Sebastian Schindler betreute auch sein Vater Stefan Bachmann die A-Junioren in der Coca-Cola League. Der Abstecher lohnte sich auch sportlich. Rothenburg sicherte sich den Titel «Schweizer Meister 2019» der Coca-Cola Junior League. Dieser sensationelle Erfolg am zweitägigen Finalturnier in Zürich Schwamendingen bedeutet für Janis das bisherige fussballerische Highlight.
Zurück zu den Gelbschwarzen
Eschenbachs vergangene Fussballzeit hinterliess bei Janis positive Spuren und es ergaben sich für ihn günstige Perspektiven. Der Verein lag ihm eh am Herzen, der langjährige Stammkeeper Marco Grünig trat zurück und mit Marco Zimmermann und Christoph Müller übernahmen zwei Hoffnungsträger ein junges Team, welches von Beginn weg auf die Erfolgsstrasse zurückkehrte. Janis fühlte sich auf Anhieb wieder rundum wohl auf dem Weiherhaus. Das Trainerduo sei für den FC Eschenbach ein Glücksfall und es habe sich ein Team mit einem tollen Spirit gefunden. Wo sieht er persönlich Verbesserungsmöglichkeiten? Dazu der mittlerweile in Hochdorf wohnhafte „Seetaler“: „Ich bin von Natur aus ein eher ruhiger und zurückhaltender Typ. Das drückt sich in den Spielen in der fehlenden Kommunikation aus. In dieser Beziehung möchte ich der Mannschaft vermehrt helfen, indem ich auch verbal mehr Einfluss auf das Spiel nehme.“
Seine Ambitionen
Janis arbeitet bei der Luzerner Polizei in der Logistik. Nebst Beruf und dem Amateurfussball bleibt nicht mehr viel Freizeit. Diese verbringt er am liebsten mit seiner Freundin Elma oder mit Kollegen. Sehr gerne trifft er sich auch mit seinen Brüdern Joel und Nevio (Spieler beim Team Rontal C) beim Fischen. Das gibt ihm die nötige Ruhe und Gelassenheit für die Belastungen zwischen den Pfosten. In seinem jugendlichen Alter und mit seinen Fähigkeiten darf er ambitionierte Ziele formulieren: „Nach dem zweiten Rang in der letzten Saison (vor dem Abbruch) und dem ersten Rang im Herbst würde ich gerne mit dem FC Eschenbach den Aufstieg feiern. Persönlich möchte ich innerhalb der Mannschaft zum Führungsspieler reifen und später irgend mal in höheren Ligen Fuss fassen.“
Wünschen wir dem sympathischen Sportsmann auf seinem weiteren Weg alles Gute.
Torhüter Janis Bachmann beim Seetal-Derby gegen Hochdorf im August 2020 (Bild: Daniel Gerber - FC Eschenbach)